Meditation – die Ruhe des Moments!
Still werden, alles gut sein lassen, wie es ist und ankommen – im Moment und bei dir! Meditation schenkt dir Ruhe, Klarheit und Verbindung. Was es darüber hinaus bedeutet und wie du damit starten kannst, möchte ich dir in diesem Artikel erläutern.
Meditation - im Moment ankommen
Wenn wir uns in die Meditation begeben, sieht es von außen sehr einfach aus: Wir sitzen einfach da und tun nichts. Wenden wir den Blick aber nach innen, dann ist das Bild oft ein anderes. Denn unserem Geist fällt es in der Regel sehr schwer, einfach mal nichts zu tun. Im Alltag prasseln so viele Informationen auf uns ein und es gibt so viel, was verarbeitet werden muss, so dass es für unseren Kopf vollkommen „normal“ ist, ununterbrochen in Bewegung zu sein.
Und auch, wenn es eigentlich gar nichts für unseren Geist zu tun gibt, grübelt er über Ereignisse nach, die in der Vergangenheit liegen oder plant im Kopf unser ganzes Leben durch. In der Meditation üben wir uns darin, den Geist zur Ruhe zu bringen. Anstatt mit den Gedanken in der Vergangenheit oder der Zukunft zu sein, im Moment anzukommen. Kommen wir im Moment an, dann hat dies eine kraftvolle Wirkung. Denn hier gibt es nichts zu tun, nichts was erledigt werden muss, keine Erwartungen, die erfüllt werden müssen. Hier ist alles gut, wie es ist.
In der Meditation spürst du, wie es dir geht und was dich beschäftigt
In der Meditation gibst du deinen Gefühlen und das, was dich beschäftigt, Raum. Du gibst dir selbst Raum. Das ist unglaublich wichtig, denn im Alltag verdrängen wir oft Gefühle und Gedanken, die unangenehm sind. Werden diese aber auf Dauer ignoriert, dann kann es zu Stress, Unwohlsein und Anspannung führen. In der Meditation nehmen wir unsere Gedanken und Gefühle wahr, ohne diese in gut bzw. schlecht einzuteilen. Alles, was an die Oberfläche kommen möchte, darf nach oben kommen. Denn nur so kann es verarbeitet und losgelassen werden.
Und indem wir in eine Beobachterrolle schlüpfen und die Dinge wahrnehmen, wie sie sind, ohne sie zu bewerten, kann unser Kopf ruhiger werden. Denn wir sind nicht damit beschäftigt, negative Gefühle „im Zaum“ zu halten oder zu überspielen, sondern wir schauen uns diese an. Vielleicht können wir auch einen Schritt weiter gehen und Gedanken- und Gefühlsmuster erkennen. Auf diese Weise werden wir uns unseres Selbst bewusst und können in ein tiefes Vertrauen kommen. Wir lernen uns selbst besser kennen.
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In der Meditation machst du deinem Geist ein Angebot
Wir üben, ohne auf das Ergebnis zu schauen. Denn je mehr wir uns anstrengen und versuchen, den Geist ruhig zu halten, desto weniger wird uns dies gelingen. Es ist wie mit dem Einschlafen, je schneller und dringender du einschlafen möchtest, desto länger wird es dauern. Das ist natürlich einfacher gesagt als getan, zumal wir in unserem Alltag darauf programmiert sind, etwas zu erreichen. Etwas mit Hinblick auf das Resultat zu tun. Aber dabei verlieren wir manchmal das Tun als solches aus dem Blickwinkel.
Daher ist es hilfreich, alle Erwartungen und alle Vorstellungen vom Meditieren abzulegen und zu beobachten, was passiert. Der erste Schritt ist, dass wir realisieren, womit der Geist sich beschäftigt. Die Gedanken wahrnehmen, ohne sich von einem Gedanken zum nächsten tragen zu lassen. Der Atem bietet hierbei einen wunderschönen Anker, der uns immer wieder ins Hier und Jetzt zurückbringt. In dem Moment, in dem der Geist auf Reisen geht, nimmst du diesen schon an der ersten Station wahr und bringst deine Aufmerksamkeit ganz sanft wieder zurück zu deinem Atem. Dabei ist es wichtig, dass du milde mit dir bist, dich nicht ärgerst, wenn die Gedanken kommen.
In der Meditation machst du deinem Geist ein Angebot, es sich gemütlich zu machen und sich auszuruhen. Und vielleicht nimmt er an einem Tag das Angebot an, an einem anderen zögert er. Beides ist in Ordnung.
Meditation und Fokus
Das Zurückführen der Aufmerksamkeit auf einen Fixpunkt wie bspw. den Atem schenkt uns Fokus und Klarheit. Wie oft im Alltag versuchen wir alles gleichzeitig zu machen. Wir fangen mit einer Sache an und anstatt sie zu Ende zu bringen, beginnen wir schon mit der nächsten. Oder wir sind mit etwas beschäftigt, mit den Gedanken aber ganz woanders. Das ist auf Dauer unbefriedigend, denn wir verlieren den Fokus. Die Konzentration in der Meditation und das Präsentsein im Augenblick überträgt sich mit der Zeit auch auf den Alltag. Du wirst sehr schnell merken, dass du damit auch in deinen Tagesaktivitäten wesentlich fokussierter bist.
Die Macht der Gedanken
Im Laufe unseres Lebens entwickeln wir unsere eigenen Gedanken- und Gefühlsmuster, die durch Erfahrungen, Prägungen, Erziehung, etc. entstehen. Diese Muster lassen uns oft sehr subjektiv auf Situationen schauen. Eine Aussage verknüpfen wir bspw. mit einer Erfahrung aus der Vergangenheit und bewerten diese vielleicht ganz anders als sie gemeint war. Wenn wir denken, dass wir etwas sowieso nicht schaffen werden, dass etwas eh nicht gutgehen wird, dann werden sich diese Gedanken auf unser Handeln auswirken. Wir stehen uns dann selbst im Weg. Während positive Ausrichtungen nach dem Pippi Langstrumpf Motto „„Das haben wir noch nie probiert, also geht es sicher gut“, uns ganz anders an die Sache herangehen lassen.
Mit Hilfe der Meditation gehen wir einen Schritt zurück und beobachten unsere Gedanken wie auf einer Bühne und lassen sie unbefangen an uns vorbeiziehen. Wir lassen uns nicht von ihnen verwickeln. So bietet uns die Meditation die Möglichkeit, die Dinge zu sehen wie sie sind, so dass wir uns von unserer manchmal sehr einengenden Gedanken- und Gefühlswelt frei machen können.
Gleichzeitig können wir unsere Einstellung mit Hilfe der Meditation auch positiv beeinflussen z.B. indem wir Gefühle von Dankbarkeit oder Freude bewusst „einladen“ oder Situationen, die mit negativen Gefühlen verknüpft sind, positiv „aufladen“.
Erlebe in der Meditation friedvolle Leere
In der Meditation ist der Geist ganz ruhig, er ist nahezu leer. Diese Leere ist angenehm, denn sie bringt uns in ein Fühlen. Ein Fühlen aus dem Herzen heraus. Und vielleicht erlebst du dann ein Gefühl von tiefem Frieden. Frieden mit dir selbst und der Welt, in der du lebst. Vielleicht kommst du in eine enge Verbindung zu deinem Inneren, vielleicht hörst du deine innere Stimme. Und vielleicht spürst du auch das, was alles verbindet.
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Verschiedene Formen der Meditation
Es gibt verschiedene Formen der Meditation. So gibt es z.B. die Atemmeditation. In dieser Form konzentrierst du dich auf deinen Atem, du kannst diesen bspw. zählen und auf diese Weise ganz präsent und aufmerksam im Hier und Jetzt ankommen. Diese Meditation ist sehr gut für Einsteiger geeignet. Und da wir unseren Atem immer dabeihaben, können wir diese auch überall praktizieren.
Eine aktivere Form der Meditation ist die Gehmeditation. Während du langsam und aufmerksam einen Schritt vor den anderen setzt nimmst du sehr genau wahr, was in deinem Körper bei dieser bewussten Bewegung passiert. Du beoachtest, welche Muskeln angespannt und entspannt werden, welche Bereiche des Fußes Bodenkontakt haben, welche nicht, wie das Gewicht im Körper verlagert wird, usw.
In der Achtsamkeitsmeditation beobachtest du ganz bewusst deine Gedanken, Gefühle und deine Sinneseindrücke. Dabei nimmst du diese wahr, ohne sie in irgendeiner Form zu bewerten, zu analysieren oder auf diese zu reagieren. In diesem neutralen Wahrnehmen, kannst du Gedanken ziehen lassen und so in deine innere Mitte kommen.
In der Lichtmeditation öffnest du dich für die lichtvolle Weite in dir und das Licht oberhalb deiner Krone. So kannst du das Licht von oben empfangen. Das klingt in der Theorie sehr abstrakt, so dass du hier in deine eigene Erfahrung gehen solltest.
Natürlich gibt es noch zahlreiche andere Formen der Meditation. Dies ist nur ein sehr kleiner Ausschnitt. Am besten du probierst verschiedene Methoden aus und wählst die Formen, die dir zusagen.
Tipps, wie du mit dem Meditieren starten kannst
Komme für die Meditation in eine aufrechte und entspannte Sitzhaltung. Dies kann bspw. der Fersensitz oder der Schneidersitz sein. Du kannst dich auch gerne auf einen Stuhl setzen oder ein (Meditations) Kissen oder eine Decke zur Hilfe nehmen. Wichtig ist, dass du für die Zeit des Meditierens entspannt aufrecht sitzen kannst.
Suche dir einen Ort, an dem du dich wohlfühlst. Das hilft dir gerade zu Beginn besser in die Meditation rein zu kommen.
Achte darauf, dass du ungestört bist. Stelle bspw. dein Telefon auf Flugmodus. So musst du während der Meditation nicht drüber nachdenken, ob du auf etwas reagieren müsstest.
Teste unterschiedliche Zeiten für die Meditation und schaue, wann du diese Minuten am besten in deinen Tag integrieren kannst.
Beginne zu Anfang mit kürzeren Einheiten. Und übe dafür öfter. Gerade zu Beginn reichen einige Minuten aus, dafür mehrmals die Woche. Diese Minuten kannst du dann nach und nach erweitern.
Wenn du magst, kannst du auch gerne nach passenden Apps schauen, die dir angeleitete Meditationen anbieten. Diese können dich gerade zum Start gut unterstützen.
Zu guter Letzt sollest du aber auch diese Empfehlungen nicht zu eng sehen. Es ist schön, wenn du bspw. einen ruhigen Ort für dich findest. Aber letztendlich kannst du auch mitten im Getummel meditieren, in der Bahn die Augen schließen oder dich im Home-Office zwischen Terminen mal für ein paar Minuten „ausklinken“. Es ist besser unter den nicht optimalen Bedingungen zu meditieren als gar nicht.
Ich wünsche dir eine schöne Meditationspraxis! Deine Birte